Material, Technik, Raum
Stoffreste und Socken, Aussonderungen der Konsumgesellschaft, werden von mir wiederaufbereitet, um die Realität, das Echte, keine Kopie des Echten, in meine Bilder einzubringen. Symbole der Menschheit heute, aber auch Zeugnis der antiken umbrischen Ironie und der etruskischen Piratenmentalität, aus denen meine Wurzeln als heutiger Mensch hervorgehen und in denen ich meine Sprache gefunden habe, um das auszudrücken, was ich zu sagen habe.
Die Fähigkeit der Natur, Formen, Farbtöne und Farben zu erschaffen, die nicht zufällig sind, sondern abhängig von einer Aufeinanderfolge von Zeiten, von Effekten und Ereignissen, ist erstaunlich. Die Natur ist schön, aber es interessiert mich nicht, sie darzustellen. Denn selbst mit einem persönlichen Stil bleibt es doch nur eine Kopie der Natur.
Mit meinem Brennen und Kratzen schaffe ich Formen und Farbtöne, die weder in der Natur noch in der Phantasie noch als Erfindung des Menschen existieren. Feuer und mein Kratzen helfen mir, diese neuen Formen und Farbtöne ans Licht zu bringen, die eine neue Malerei lebendig machen und einen neuen Ausdruck bedeuten: Liberapertismus. Befreit von der Natur, von der Realität und dem sonst kaum begrenzten Erfindungsreichtum des Künstlers und offen für ganz neue Farben, Formen, Sensationen, Emotionen. Ich kratze und höhle aus, bis ich meine Formen und Farben entdecke. Und heraus kommt … das, was in mir ist.
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